2. Blitzturnier des FV Neufra um den
Schussenrieder-Weiße-Cup Balingen gewinnt Turnier in
Neufra/Do.
Neufra (mac) - Fußball-Oberligist TSG Balingen hat
am vergangenen Samstag die zweite Auflage des Schussenrieder-Weiße-Cups
auf dem Allwettersportplatz in Neufra/Do. gewonnen. Der Tabellenelfte der
Oberliga Baden-Württemberg blieb (5:0 Tore/7Punkte) blieb am Ende vor dem
FV Olympia Laupheim (3:3/4), dem SC Pfullendorf (5:3/3) und dem FV Neufra
(2:9/3), der beim 2:1-Sieg gegen den FV Olympia Laupheim einen Achtungserfolg
erzielte.
Von SZ-Sportredakteur Marc Dittmann "Das war nicht
unser Turnier - geht man rein nach den Ergebnissen", brachte es SCP-Trainer
Walter Schneck nach der 0:1-Niederlage gegen die TSG Balingen auf den Punkt.
Denn die Pleite gegen den Tabellenelften der Oberliga-Baden-Württemberg
bedeutete schon die zweite Niederlage im dritten Spiel an diesem Nachmittag --
nach der 1:2-Niederlage zum Auftakt gegen Verbandsligist Olympia Laupheim.
Allerdings war der SCP in diesem Spiel - wie im nächsten gegen den
Gastgeber FV Neufra/Do. (4:0) nur mit einem verstärkten F-Team angetreten
und aus dem erweiterten Regionalligakader stand nicht einmal eine Handvoll
Spieler (Willibald, Narr, Hörtkorn) auf dem Feld. Ralf Hermanutz, Patrick
Hagg und Co. waren für den Nachmittag angekündigt, trainierten am
Vormittag noch. So verwunderte es nicht, dass im Duell des Verbandsligisten
Laupheim mit dem zum großen Teil aus Verbandsligaspielern des F-Teams
bestehenden SC Pfullendorf die Mannschaft von Ex-Bundesligaprofi Oliver
Unsöld (SSV Ulm) die Oberhand behielt. Den Frust schoss sich die
Mannschaft dann beim 4:0-Erfolg gegen den Gastgeber von der Seele. In beiden
Spielen streifte der erst 19 Jahre alte, aus Riedlingen stammende und
normalerweise für Jeunesse Esch (Luxemburg) spielende Mathias Jänisch
das SCP-Trikot über -- als Gastspieler. Zwar konnte Jänisch bei der
Passkontrolle nicht mit einem Spielerpass, sondern nur mit einem
Personalausweis dienen, was auch auf dem Spielberichtsbogen vermerkt wurde,
doch machte Jänisch gegen Laupheim und Neufra nachhaltig auf sich
aufmerksam und erzielte prompt zwei Treffer. Der SCP war jüngts auf den
Spross des Riedlinger Feinkosthändlers aufmerksam geworden. "Wir
beobachten immer gute Spieler aus der Region", sagte Walter Schneck nach dem
Turnier. "Aber um über eine Verpflichtung im Sommer zu reden, ist es noch
zu früh." Gerade rechtzeitig, um vielleicht doch noch das Turnier zu
gewinnen, kam für den SCP die Schützenhilfe des FV Neufra, der den FV
Olympia Laupheim mit 2:1 besiegte. Doch im letzten Spiel des Tages gegen die
TSG Balingen nutzte dem SCP auch nicht die fast vollzählig angerückte
Regionalliga-Truppe - es fehlte nur der nach den harten Trainingswochen leicht
angeschlagene Georges Ekounda -- nichts. An der massiert stehenden Balinger
Hintermannschaft biss sich der SCP die Zähne aus und fing sich - im
Anschluss an einen Freistoß der TSG aus der eigenen Hälfte das 0:1
durch einen Kopfball des am Fünfmeterraum sträflich freistehenden
TSG-Kapitäns Jörg Schreyeck ein. Da hatte die Zuordnung zwischen
Kiefer und Kunter noch nicht gepasst. "Balingen stand gut, hat gut gespielt, da
reicht dann oft eine Halbzeit (Spiele dauerten nur zweimal 25 Minuten, d. Red.)
nicht. Trotzdem dürfen wir so ein Tor wie gegen Balingen nicht kriegen.
Der Ball war ja ewig in der Luft", ärgerte sich Schneck. Trotzdem
berücksichtige er natürlich die hohe Belastungen der vergangenen
Wochen, in denen sein Team ausschließlich auf Kunstrasen gespielt
habe.
Ebenfalls ein bisschen "angefressen" war Laupheims Trainer Oliver
Unsöld. Der Trainer, der bekannt dafür ist, immer gut gelaunt
einen lockeren Spruch auf den Lippen zu haben, bewies das auch nach der
1:2-Niederlage gegen Neufra/D., als seine Mannschaft den fast schon sicher
geglaubten Turniersieg verspielte. "Erstmal bin ich zufrieden", sagte
Unsöld "wir haben immerhin gegen die zweite Mannschaft des SCP gewonnen.
Und die Spielt auch in der Verbandsliga. Gegen Balingen haben wir gezeigt, dass
wir auch gegen einen Oberligisten mithalten können." Weniger einverstanden
war Unsöld mit der Leistung gegen den FV Neufra. "Da haben wir mit
Unkonzentriertheiten und Arroganz das Ding vergeigt Aber für mich als
Trainer ist das ja wunderbar. Da kann man die Jungs wieder runterholen." Im
Hinblick auf die Tatsache, dass den Verein im Winter zehn Spieler verlassen
haben und fast so viele Spieler neu kamen, meinte er: "Aber die Jungs, die hier
dabei waren, haben voll mitgezogen, das sind willige Spieler. Wir sind auf dem
richtigen Weg", sagte Unsöld und lobte nochmals den Gastgeber: "Kompliment
an den FV Neufra, was die hier auf die Beine gestellt haben."
Denn nicht
nur die Mannschaft zeigte gute Spiele gegen teilweise übermächtige
Gegner, auch abseits des Platzes leistete der Verein fast
Übermenschliches. Max Ostermann und seine Mannschaft hatten am Freitag und
am Samstagmorgen den Platz geräumt, teilweise unter Zuhilfenahme schweren
Geräts, um so den Platz bespielbar zu machen. So bedauerte FVN-Chef
Norbert Selg nur ein bisschen den mangelnden Zuschauerzuspruch, den das Turnier
gefunden hat. "Wir haben uns jetzt die Infrastruktur für so ein Turnier
geschaffen und möchten das auch weiterhin ausrichten. Schade fand ich,
dass nur so weinige Zuschauer da waren", sagte er "Es war aber ein Kommen und
Gehen und kaum einer ist den ganzen Tag geblieben, so dass ich nicht genaus
sagen kann wieviele Zuschauer da waren". Die Anstrengungen des Vereins dankte
die Mannschaft mit Leistung , vor allem beim 2:1-Sieg gegen Laupheim, als
Robert Brehm in Halbzeit eins nach einem langen Fristoß von Wolfgang
Huber (14.) und in Halbzeit zwei nach einem Steilpass von Markus Metzler (43.)
nach einem Konter den FVN mit 2:0 in Führung gebracht hatte und die
Laupheimer nur noch durch Sascha Topalovac verkürzen konnten (47.). Da
wogen auch die beiden 0:4-Niederlagen gegen den SCP und Balingen nicht mehr so
schwer. "Ich denke, wir haben uns heute sehr gut verkauft. Natürlich hat
man den Klassenunterschied in den ersten beiden Spielen gesehen, aber die
Abwehr hat sich - im Vergleich zu den letzten Spielen der Vorrunde -
stabilisiert. Mit der Rückkehr von Kevin Buck stehen wir besser", sagte
ein zufriedener Co-Spielertrainer und Libero Wolfgang Huber nach dem Turnier.
"Das ganze Team hat konzentriert gearbeitet, das Tempo ist höher, ich
denke, aus diesem Turnier können wir viel Positives mitnehmen. Denn unser
erstes Ziel ist es, den Klassenerhalt zu schaffen", sagte Alexander Failer,
Trainer des FVN, nach den Spielen. "Natürlich schauen wir nach unten,
denn zwar haben wir auf Rang drei nur drei Punkte Rückstand, aber auch
nach unten sind es nur zwei Zähler", so Huber gegenüber der
SZ.
Grund zum Feiern hatte Jörg Schreyeck, Kapitän von
Turniersieger TSG Balingen und dreifacher Torschütze: "Ich hoffe, das gibt
uns ein bisschen Auftrieb für die kommenden Wochen. Wir haben hier super
Bedingungen vorgefunden. Die Mannschaft hat sich gefreut, auf so einem Platz zu
spielen. Unser Ziel ist nun, die beste Rückrundenmannschaft in der
Oberliga zu werden", sagte Schreeck Moderator Michael Mader (Radio 7), der den
Tag über als launiger Stadionsprecher durchs Turnier geführt hatte,
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